Präventive Maßnahmen, zu denen der Schutz der Augen vor schädlichem Licht zählt, haben hohe Priorität bei der Bekämpfung der weltweit auftretenden Sehprobleme wie altersbedingte Makuladegeneration (AMD) und Katarakt. Nach Schätzungen sind weltweit mehr als 350 Millionen Menschen davon betroffen – eine Zahl, die sich in den kommenden 30 Jahren verdoppeln kann. Für unsere Augen stellt die höhere Lebenserwartung eine große Herausforderung dar, da sie evolutionsbiologisch für eine kürzere Lebensdauer ausgelegt sind. Die zunehmende Lichtexposition wie Straßenbeleuchtung, Leuchtreklame und digitale Displays stellen verschärfte Anforderungen an unseren Sehapparat, aber auch an unseren Schlaf-/Wachrhythmus, Wahrnehmungen, Gedächtnisleistung, Kreativität und die Stimmungslage.
Der ständige Blick auf Smartphones und Computerbildschirme tut den Augen nicht gut. Schuld daran sollen die Blauanteile im Licht sein, das die Geräte ausstrahlen. Besonders am Abend empfehlen Experten, Geräte lediglich im Nachtmodus zu nutzen, da Blaulicht im Verdacht stehe, die Produktion des für den Schlaf verantwortlichen Hormons Melatonin zu senken, und somit den Tag- und Nachtrhythmus stören. Blauanteil im Tageslicht wiederum sei nicht viel gefährlicher, da im Tageslicht Infrarotanteile enthalten sind, die bestimmte Prozesse im Auge reparieren können *).
Je höher die Blauanteile sind, die von einem Bildschirm unabhängig von seiner Helligkeit abgestrahlt werden, desto wacher bleibt man, weil das für den Schlaf verantwortliche Hormon Melatonin unterdrückt wird. Die Einschlafgeschwindigkeit nimmt zu, wenn man zum Einschlafen hin die Farbtemperatur langsam reduziert, also Blauanteile langsam rausnimmt.
Abhilfe kann man mit Schutzfolien auf Handys bzw. Computern schaffen, oder auch mittels Brillengläsern mit speziellen Blaulichtfiltern.
*) Lichtforscher Oliver Stefani, Basel