Es braucht die radikale Veränderung
Die Baubranche steht leider immer noch am Anfang eine aktive Rolle beim Klimaschutz mitzuspielen. Die Ziele sind uns klar
- bauen ohne Sonder-Müll zu produzieren
- ohne fossile Energie auszukommen
- emissionsfrei Gebäude bauen und betreiben
und dennoch produziert die Baubranche viel zu viel CO2 und trägt massiv zur globalen Erwärmung bei. Die Architekten und Ingenieure alleine werden es nicht richten. Hersteller, Lieferanten und Bauprozesse müssen sich dieser Herausforderung anpassen, die Spielregeln am Bau müssen für eine bessere Zukunft völlig neu überdacht werden.
Heute wissen wir, dass das Tragwerk eines Gebäudes rund 50 Prozent des CO2 der Baubranche erzeugt, deshalb sind hier die Tragwerksplaner gefordert andere Konstruktionsformen mit anderen Materialien zu planen und wir hätten rund die Hälfte des Problems "angepackt".
Die Welt hat auch kein Energieproblem, denn die Sonne strahlt mit 10.000-mal mehr Energie auf die Erde als wir gesamthaft brauchen. Also haben wir bei der Nutzung der Sonnenenergie ein Effizienzproblem, denn wir nützen Sonnenenergie zu wenig und auch bei Weitem nicht gut genug.
Es werden auch die Gebäude der Zukunft anders aussehen müssen. Die Verwendung von recycelten Baustoffen ist ein Beispiel dafür. So gibt es in den USA einen Hersteller der Wärmedämmplatten aus alten Jeans herstellt, also eine Dämmung mit 80% Recyclinganteil und das ist hervorragend. Wenn wir in Zukunft genug Baustoffe bereitstellen wollen, dann ist das nur möglich, wenn bei Planung und Bau auf die höchstmögliche Recyclingquote Bedacht genommen wird. Tun wir das nicht, dann wohnen wir mit dem gegenwärtigen Verständnis der Ressourcenschonung in rund 150 Kubikmeter Sondermüll und wer will das schon?