AI oder zu deutsch KI – künstliche Intelligenz – begegnet uns momentan Schritt auf Tritt in allen möglichen Lebensbereichen. Selbst aus der Architektur sind diese neuen Tools – das ist schon jetzt absehbar – bald nicht mehr wegzudenken. Auch wir haben uns bereits an erste Entwurfsstudien mit dem neuen Werkzeug herangewagt.
Die Erkenntnis: auf praktischer Ebene funktioniert diese automatisierte Unterstützung erstaunlich gut, aus inhaltlicher Sicht kann eine KI allerdings essenziellen Anforderungen an unseren Beruf als Architekt:innen nicht gerecht werden. Es sind diese feinen Nuancen beim direkten Austausch mit der Bauherrschaft, das Erfassen von Wünschen und Needs, was die KI – zumindest Stand jetzt – in keinster Weise leisten kann. Womit auch ein KI-generierter Entwurf stets eine seelenlose Hülle bleiben wird, die der eingreifenden Hand des Architekten bedarf, um mit Leben gefüllt zu werden. Zudem müssen wir uns bewusst machen, dass eine KI nie wirklich Neues schaffen, sondern nur repetitiv wirken und auf bereits bekanntes Wissen zurückgreifen kann.
Mein Fazit: Allein die Tatsache, dass in China bereits 440 Universitäten AI-Degrees anbieten, zeigt uns, dass wir diesen Trend nicht verschlafen dürfen. Zu Zwecken der Recherche oder zur Unterstützung der räumlichen Organisation bietet sich die KI aufgrund ihres hohen kollektiven Wissensgrades bestens an. Um Gebäude aber von Grund auf und individuell auf den Bauplatz und die Nutzer:innen zugeschnitten zu konzipieren, ist das alleinige Vertrauen auf die KI in meinen Augen ein absolutes No-Go.
Text: Alexander Meissl
Bild: David Johansson